Die Anwendung von Kolloidalem Silberwasser bei Honigbienen, ist eine vielversprechende Behandlungsoption gegen Krankheiten und Varroamilben.
Honigbienen (Apis mellifera) spielen eine entscheidende Rolle in der Bestäubung von Pflanzen und somit in der Erhaltung der globalen Nahrungsmittelproduktion. Leider sind Bienenpopulationen weltweit mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen konfrontiert, darunter Krankheiten und Parasiten, die ihre Überlebensfähigkeit gefährden. Eines dieser Probleme ist die Varroamilbe (Varroa destructor), die als eine der Hauptbedrohungen für Bienen gilt.
In diesem Artikel, berichte ich über meine ersten Erfahrungen mit Kolloidalem Silberwasser, bei Honigbienen zur Bekämpfung von Krankheiten und Varroamilben.
Jeder Imker muss sich Jahr für Jahr dem Kampf gegen die Varroamilbe in seinen Bienenvölkern stellen. Zur Behandlung der Bienenvölker stehen verschiedene Mittel und Methoden zur Verfügung. Die klassische Methode, der Varroamilbe zu Leibe zu rücken, ist die Behandlung mit Ameisensäure, welche über einen Dispenser über einige Zeit im Volk verdunstet wird.
Auch in meiner Imkerei habe ich in den ersten Jahren diese Methode angewandt. Verschiedene Faktoren haben mich über die Jahre allerdings überzeugt, dass es auch andere, schonendere Methode für das Bienenvolk gegen die Varroamilbe gibt als Ameisensäure. Als Ersatz für Ameisensäure verwendete ich „Varromed“ ein Mittel, welches überwiegend aus Oxalsäure besteht und statt der Verdunstung ins Bienenvolk geträufelt wird.
Da die Gesundheit und die Vitalität des Bienenvolkes in meiner Imkerei allerdings an erster Stelle kommt, war ich weiterhin auf der Suche nach alternativen Behandlungsmethoden.
Über Umwege und viel Recherche im Internet, fand ich einen Imker, welcher mit „Kolloidalem Silberwasser“ seine Bienen gegen Varroa und Krankheiten behandelt – dies seit Jahren und mit Erfolg-.
Was ist eigentlich Kolloidales Silberwasser?
Kolloidales Silberwasser besteht aus winzigen Silberpartikeln, die in einem flüssigen Medium suspendiert sind. Es hat antimikrobielle Eigenschaften und wird bereits in verschiedenen medizinischen und industriellen Anwendungen eingesetzt. Bei der Verwendung bei Honigbienen wird kolloidales Silberwasser in erster Linie als natürliches Antibiotikum betrachtet, das potenziell bei der Bekämpfung von Krankheiten und Parasiten helfen kann.
Da ich meine Bienen seit diesem Jahr, beim öffnen der Beute, nicht mehr mit dem Smocker (Rauch) beruhige, sondern mit einem feinen Wasserzerstäuber, bekommen diese hierdurch ebenfalls etwas Silberwasser ab.
Die Varroabehandlung wird ähnlich wie die Anwendung mit Varromed durchgeführt. Dabei wird das Silberwasser noch etwas mit Zucker vermengt, um den Putztrieb der Bienen anzuregen. Das Silberwasser wird Wabengasse für Wabengasse geträufelt.
Meine Beobachtungen der fallenden Varronen auf das Gemüllshied unter der Beute, war ähnlich wie bei Völkern, welche mit Varromed behandelt wurden.
Ein weiteres Anwendungsbeispiel fand sich bei einem zugekauften Volk, welches Kalkbrut (Ascosphaerose) aufwies. Das Volk ist den Pilzbefall über 2 Jahre hinweg nicht losgeworden. Alle Maßnahmen wie „mehr Wärme“ durch z.B. eine kleinere Beute (oder Standort) oder einen geschlossenen Boden, über eine bessere Beutenhygiene bis hin zu einer neuen Königin halfen nichts, die Kalkbrut kam immer wieder zurück. Viele Altimker hatten mir Tipps zu Behandlung gegeben, leider ohne langfristigen Erfolg. Da es nichts zu verlieren gab, wurde ebenfalls in diesem Volk das reine Silberwasser mit einem Zerstäuber in mehreren Intervallen angewendet mit dem Ergebnis, dass das besagte Volk nun zum Ende der Saison zu einem meiner stärksten Völker gehört und keinerlei Kalkbrut mehr aufweist.
Dies sind meine Impressionen zum Thema Silberwasser im Honigbienenvolk. Ob es sich hier ggf. um Glück oder eine „Eintagsfliege“ handelt, muss die Zeit zeigen. Spätestens, im nächsten Frühjahr wird man sehen, ob die Völker gut durch den Winter gekommen sind.